Ziele der Arbeitsgruppe
Mit zunehmender Orientierung des Gesundheitswesens und seiner unterstützenden Informations- und Kommunikationssysteme auf Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit und der damit verbundenen Offenheit der Architekturen und ihrer Implementationen gewinnen Standards an Bedeutung.
Da über benutzte Hardware-Plattformen, Betriebssysteme, verwendete Programmiersprachen, Programmentwicklungsumgebungen und Datenbanken sowie eingesetzte Anwendungsformate kein Konsens zu erzielen ist, beschränken sich die Standardisierungsaktivitäten auf Spezifikationen, Architektur- und Designprinzipien zur Sicherung der Interoperabilität sowie auf die Kommunikation zwischen den Systemkomponenten. Interoperabilität ist dabei sowohl auf der Ebene der Anwendungssysteme als auch auf der Ebene der Daten zu gewährleisten.
Die GMDS-AG "Standards für Kommunikation und Interoperabilität” stellt sich der Herausforderung, die angesprochenen Standardisierungsinhalte und –aktivitäten zu begleiten und zu unterstützen, den Gegenstand, den Prozess und die Ergebnisse der Standardisierung zu verbreiten und damit zur Akzeptanz und Weiterentwicklung der "Standards für Kommunikation und Interoperabilität” beizutragen.
Das Augenmerk der GMDS-AG "Standards für Kommunikation und Interoperabilität” gilt insbesondere der Information über diese Standards sowie ihrer Propagierung, Anwendung und Zusammenführung im Kontext der verschiedenen konkreten Anwendungsszenarien der Medizin. Dabei kooperiert die AG eng mit den anderen AG und PG der GMDS und gibt ihnen Scope-spezifische Unterstützung.
Die GMDS-AG "Standards für Kommunikation und Interoperabilität” unterstützt den Vorstand der GMDS, indem sie in seinem Auftrag Anfragen von sowie Gutachten und Stellungnahmen für nationale und internationale Standardisierungsgremien und andere Institutionen zum beschriebenen Tätigkeitsfeld erarbeitet.
Die AG SIE kooperiert mit den Standardentwicklungsorganisationen (SDO) DIN, HL7, IHE und DICOM sowie mit dem BfArM, welches die Terminologien (z.B. SNOMED, LOINC, ICD, ICD-O3) in Deutschland betreut.
Sie AG SIE trifft sich viermal im Jahr im Rahmen des Interoperabilitätsforums.
DMEA - SATELLITENVERANSTALTUNG 2024 VON GMDS UND BVMI
IHE on F(H)ir(e) Workshop, 08.04.2024
HL7 FHIR ist in aller Munde. Aktuelle Spezifikationen basieren gerade in Deutschland fast alle auf dem HL7 FHIR Standard. FHIR ist mit seinen Ressourcen primär als Container im Einsatz, um Inhalte zu transportieren oder zu manifestieren. IHE hat sich als "Workflow-Lieferant" einen Namen gemacht. Hier stehen Use Cases im Vordergrund, die konkrete Probleme beim Anwender lösen. Dies wird über eine gleichberechtigte Kooperation zwischen Anwendern, Standardvertretern und der Industrie erreicht.
Der Workshop beleuchtete die Situation und Möglichkeiten, wie die Aktivitäten von IHE und die Weiterentwicklung des HL7-Standards FHIR nutzbringend zusammengeführt werden können, um die Digitalisierung der Gesundheits-IT in Deutschland voranzutreiben.
Der Workshop war in drei Themenblöcke (A-C) gegliedert:
Themenblock A: Worauf bauen wir ein?
Online-Grußwort (Grahame Grieve, FHIR Product Director, Melbourne / Australien)
Harmonisierung von Versorgung und Forschung, (Marcus Kuper, Rostock)
Themenblock B: Wo stehen wir heute?
DGUV - von CDA zu FHIR, (Nicki Wageringel, Berlin)
Aktuelle IHE-Profile zur Nutzung von FHIR?, (Alexander Ihls, Mannheim)
MIOs: Aktuelles zur Entwicklung und Implementierung (Alexander Rosenberger / Michael Kallfelz, mio42 GmbH in Berlin)
Themenblock C: Wohin geht die Reise?
Die XDS Value Sets von IHE Deutschland, (Dr. Frank Oemig, Mülheim a. d. Ruhr)
Wie spielen IHE XDS und FHIR-basierte Clinical Data Repositories (CDR) zusammen?, (Alexander Ihls, Mannheim)
GMDS Jahresbericht 2024
Arbeitsgruppe
Standards für Interoperabilität und elektronische Gesundheitsakten (SIE)
Prof. Dr. Sylvia Thun, Berlin (Leiterin)
Elisabeth Pantazoglou, Krefeld (Stellvertreterin)
Dr. Christof Geßner, Berlin (Stellvertreter)
Tätigkeit vom 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2024
Die AG SIE war in diesem Jahr wieder im Rahmen des Interoperabilitätsforums aktiv. Die Mitglieder der AG haben mit ihrer fachlichen Expertise Anwenderinnen und Anwender bei Fragen zur Nutzung von IT-Standards und Terminologien unterstützt. Darüber hinaus haben sie sich aktiv an der Kommentierung von Ballotierungsverfahren beteiligt.
Die AG SIE pflegt die Zusammenarbeit mit internationalen Standardisierungsorganisationen (ISO, CEN, HL7, SNOMED Int. und LOINC) und beteiligt sich im Expertenkreis des InteropCouncils. Die Ergebnisse der Arbeitskreise werden in regelmäßigen Abständen der Fach-Community vorgestellt.
Weiterhin sind die Mitglieder aktiv in den Arbeitsgruppen LOINC und SNOMED CT des KKG (Kuratorium für Fragen der Klassifikation im Gesundheitswesen) beim BfArM.
Außerdem betätigen sich die Mitglieder aktiv in diversen Projekten und unterstützen dort die semantischen Annotationen mit ihrer Expertise zu internationalen Standards, wie LOINC und SNOMED CT und deren fachliche Übersetzung in die deutsche Sprache.
Stellungnahmen zu Digitalgesetzen wurden abgegeben.
Amtszeit der Leiter*innen und deren Vertretung
2024-2026