Arbeitskreis

Chirurgie

TÄTIGKEITEN DES ARBEITSKREISES

Die Aktivitäten des Arbeitskreises konzentrierten sich im Berichtsjahr auf die Vorschlagsverfahren zur ICD-10 und zum OPS 2021 und 2022. Der Arbeitskreisleiter ist als Vertreter der AWMF auch in den Beratungsgremien des BfArM (ehemals DIMDI) vertreten und ist daher auch an den Beratungen aller weiteren Änderungsvorschläge beteiligt. Die vom Arbeitskreis eingebrachten Anträge beziehen sich u.a. auf den Umstieg von laparoskopischen auf offen chirurgische Eingriffe, fehlende Kennzeichen für die Seitigkeit bei bestimmten Eingriffen, Klarstellungen bei Osteosynthesen durch intramedulläre Drähte und endoprothetischen Ersatz an der Kniescheibe, Klarstellungen zur Bestimmung der Defektbreite bei der Versorgung von Narbenhernien, Ergänzung von Kodes für intraabdominale Adhäsiolysen und bronchoskopische Blutstillungen sowie Berücksichtigung von Tumormetastasen bei der Berechnung der Aufwandspunkte bei den intensivmedizinischen Komplexbehandlungen. Ferner wurde ein erneuter Vorstoss unternommen, bei allen Prozeduren, die z.Zt. nach Mengenangaben differenziert werden, ein separates Mengenfeld zu etablieren und in die Datenübermittlung gemäß § 301 SGB V aufzunehmen. Damit würde eine wesentlich genauere Leistungsabbildung möglich bei gleichzeitig erheblicher Reduktion der belegten OPS-Kodes. Der administrative Aufwand bei der Mengenerfassung und Kodierung würde reduziert und die leistungsgerechte Erstattung von Zusatzentgelten verbessert. Es zeichnet sich erstmalig seit 15 Jahren eine breitere Zustimmung zu diesem Vorschlag ab, der bisher am Veto anderer Mitglieder der AG OPS gescheitert war. Allerdings dürfte die Umsetzung noch eine gewisse Vorlaufzeit erforderlich machen, um die technischen Voraussetzungen für die Umstellung der Gruppierungsalgorithmen, der Kodier- und Krankenhausinformationssysteme sowie der Datenübermittlung zu schaffen. 

Für die Zukunft ist die Zusammenlegung der Arbeitskreise Chirurgie und Orthopäde geplant, da es sinnvoll erscheint, die häufig fachbereichsübergreifenden Themen gemeinsam zu bearbeiten.

Eine große Herausforderung werden die Arbeiten zur Anpassung der ICD-11 an die Erfordernisse des deutschen Gesundheitswesens und insbesondere der chirurgischen Fächer sein. Hierzu wurden bereits einige Vorarbeiten geleistet, u.a. durch die Mitarbeit in der AG ICD-11 beim BfArM. Für die nächsten Jahre sind aber noch umfangreiche Detailarbeiten erforderlich, allein schon um die zahlreichen Ergänzungen der ICD-10-GM auch in der ICD-11 nutzen zu können.