Arbeitsgruppe

Arzneimittelinformationssysteme (AIS)

Schwerpunkte der AG Arzneimittelinformationssysteme

Ein zentraler Baustein der modernen Medizin ist die Arzneimitteltherapie. In Deutschland stehen etwa 60.000 zugelassene und registrierte Arzneimittel mit insgesamt ca. 12 000 Wirkstoffen zur Verfügung. Etwa 21 000 zugelassene Arzneimittel sind nicht verschreibungspflichtig. Auch wenn für Patienten nur eine begrenzte Auswahl davon einsetzten werden, ist es objektiv kaum möglich, ohne Hilfsmittel alle Informationen zum Arzneimittel parat zu haben und patientenindividuell auszurichten.

Um eine effektive und sichere Arzneimitteltherapie (AMTS) zu ermöglichen, kommt es darauf an, im Medikationsprozess in Arztpraxis oder Krankenhaus bzw. der Abgabe in der Apotheke durch eine anwenderfreundliche digitale Unterstützung die benötigten Informationen zur Verfügung zu stellen. 

Beim Medikationsprozess kommen immer mehr Softwareprogramme zum Einsatz, die eine katalog- und wissensbasierte Unterstützung direkt beim Verordnen bzw. bei der Abgabe ermöglichen. Diese Arzneimittelinformationssysteme sind zentrales Thema der AG.

Ziele der AG Arzneimittelinformationssysteme sind:

  • Vernetzung von Nutzern, Analysten, Herstellern hinsichtlich der Erfahrungen und Probleme mit Arzneimittelinformationssystemen fördern
  • Förderung der Qualität von Informationssystemen für Arzneimittel: Arzneimitteldatenbanken, Praxisverwaltungssysteme (PVS), Krankenhausinformationssysteme (KIS), Verordnungssoftware (CPOE) und Expertensysteme zur Entscheidungsunterstützung (CDSS)
  • Erarbeitung von Orientierungshilfen und Lösungsvorschläge zur Verbesserung von Arzneimittelinformationssystem (z.B. Standards, Methodik)

Archiv der Tätigkeitsberichte

  • AKTIVITÄTEN IM JAHR 2023

    AKTIVITÄTEN IM JAHR 2023

     Tätigkeit vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023

    Die Aktivitäten der AG AIS hat ihre Ziele weiter verfolgt, die Qualität von digitalen Anwendungen bzw. Informationssystemen für Arzneimittel zu fördern, Nutzerprobleme zu diskutieren und Orientierungshilfen bzw. Lösungsvorschläge anzubieten.

    Schwerpunktthemen sind hierbei die Arzneimitteldokumentation im digitalen Medikations¬prozess und dabei die verfügbare „Arzneimittelsoftware“ im Zusammenspiel mit den TI-Anwendungen eRezept, BMP bzw. eMedikationsplan (eMP) und der ePatientenakte (ePA).

    In 2023 hat es umfangreiche Gesetzesänderungen gegeben, um den Rahmen für die Digitalisierung abzustecken. Bei der Digitalisierung des Medikationsprozesses sind dabei anhaltende Diskussionsthemen die Standardisierung von Arzneimitteldaten mit der Auswahl geeigneter Systematiken dafür (HL7, FHIRE, Labor) bzw. die Spezifikationen dazu (MIO, ISIK, TI-Anwendungen). Aber auch die Anwenderperspektive zu den Inhalte der Teilprozessen, die Bedürfnisse der Nutzer und damit die Anforderungen an die verfügbare Software sind Gegenstand laufender Diskussionen. Hierbei versucht sich die AG AIS einzubringen:

    Schwerpunkthemen:

    • Arzneimitteldokumentation im digitalen Medikationsprozess (digMP)
    • TI-Anwendungen: eRezept/ BMP/ eMP/ ePA
    • Arzneimittelsoftware / Softwarespezifikationen (MIO, ISIK)

    Sonstige aktuelle Themen in 2023:

    • MIO Medikation
    • IOP Positionspapier Medikation
    • Gematik: ISIK Stufe 4
    • digitale Produktinformation

    29.03.2024

    Dr. Kerstin Boldt, Berlin

    Dr. Amin Farid Aly, Berlin

  • AKTIVITÄTEN IM JAHR 2022

    AKTIVITÄTEN IM JAHR 2022

    Tätigkeit vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022 <o:p></o:p>

    Die  AG AIS hat weiter die aktuellen Entwicklungen weiter verfolgt mit dem Fokus,  die Qualität von digitalen Anwendungen bzw. Informationssystemen für Arzneimittel zu fördern, Nutzerprobleme zu diskutieren und Orientierungshilfen bzw. Lösungsvorschläge anzubieten. <o:p></o:p>

    Schwerpunktthemen sind hierbei die Arzneimitteldokumentation im digitalen Medikations­prozess und dabei die verfügbare „Arzneimittelsoftware“ im Zusammenspiel mit den TI-Anwendungen eRezept, BMP bzw. eMedikationsplan (eMP) und der ePatientenakte (ePA). <o:p></o:p>

    In 2022 war im Mittelpunkt der Aktivitäten das elektronische Rezept (e-Rezept), für das die Aktivitäten rund um den elektronischen Medikationsplan der Stufe 2.0 zurückgestellt worden waren. Bei der Digitalisierung des Medikationsprozesses im Teilprozess der Verordnung hemmen noch einige Details die Umsetzung, insbesondere auch im Krankenhaussetting. Diskussionsthemen bleiben verwendete Begrifflichkeiten und die Standardisierung von Arzneimitteldaten mit der Auswahl geeigneter Systematiken dafür (HL7, FHIRE, Labor). Die AG AIS hat sich weiter eingebracht zur Anwenderperspektive zu den einzelnen Teilprozessen im Medikationsprozess.

  • AKTIVITÄTEN IM JAHR 2020

    AKTIVITÄTEN IM JAHR 2020

    Tätigkeit vom 1. Oktober 2020 bis 31. Dezember 2020

    Die Aktivitäten der AG AIS im Zeitraum vom Oktober bis Dezember 2020 waren aufgrund der Corona-Pandemie nur eingeschränkt möglich. Nichtsdestotrotz hat die AG AIS ihre Ziele weiter verfolgt, die Qualität von digitalen Anwendungen bzw. Informationssystemen für Arzneimittel zu fördern, Nutzerprobleme zu diskutieren und Orientierungshilfen bzw. Lösungsvorschläge anzubieten.

    Bundeseinheitlicher Medikationsplan (BMP) nach §31a SGBV

    Da die Umsetzung des BMP in den eMP durch das Vorziehen des e-Rezepts durch den Gesetzgeber ins Stocken geraten ist, wurden auch die Aktivitäten der AG AIS auf Letzteres konzentriert. Nichtsdestotrotz soll weiter an Empfehlungen für die Strukturierung von Daten des BMP bzw. eMP gearbeitet werden, vorrangig für die Dosierungsangaben. Letztere sind nun auch gesetzlich auf dem Rezept bzw. dem Medikationsplan vorgeschrieben und ein wichtiges Element um die Arzneimittelsicherheit zu verbessern.
     
    e-Rezept

    Die  AG AIS verfolgt die Entwicklung des e-Rezepts und versucht, sich mit Umsetzungsvorschlägen zu beteiligen. Die AG AIS unterstützt die Forderung der GMDS, das e-Rezept als Baustein von eMP und ePA zu interpretieren und eine entsprechende Einbindung der e-Rezeptdaten anzustreben. Allein durch die Strukturierung der Daten fördert das e-Rezept grundsätzliche Anforderungen an die gute Verordnungspraxis (z.B. vollständige, lesbare Verordnung). Das e-Rezept setzt damit mind. 30% der Anforderungen für eine gute Verordnungspraxis (vgl. gleichnamigen Handlungsempfehlung des APS:  „Aktionsbündnisses für Patientensicherheit“). Es bedarf aber weiterer Maßnahmen um das Potential des e-Rezepts diesbezüglich zu steigern und das Potential stärker auszuschöpfen. Das eRezept digitalisiert die Verordnung, aber noch zu wenig den Verordnungsprozess.

    Forderungen der AG AIS in Bezug auf das e-Rezept:

    • Die e-Rezept Spezifikation sollte stärker die etablierte Fachterminologie verwenden
    • Das eRezept sollte für alle Apotheker in jedem Setting leicht zugänglich sein
    • Der e-Rezept sollte auch pharm. Dienstleitungen stärker erfassen (Rezeptbearbeitung)
    • Das e-Rezept sollte die Arzt-Apotheker-Kommunikation digital einbinden 
    • Das e-Rezept sollte stets zeitnah neben dem eMP in der ePA gespeichert werde

     

    Digitale Fachinformationen

    Die AG AIS hatte sich auf die Agenda genommen, die Digitalisierung von Fachinformationen, die häufig Bausteine in Arzneimittelsoftware sind und zur Information von Fachleuten wie auch von Patienten verwendet werden, zu fördern. Es existiert zu dem Thema ein europäisches Kooperationsprojekt, aus dem Empfehlungen für eine Umsetzung von e-Produktinformation (ePI) hervorgegangen sind (Electronic product information for human medicines in the EU: key principles  - A joint EMA–HMA–EC collaboration[1], Stand 29.01.2020). Darin werden verschieden Vorteile von ePIs dargestellt, weitere Schritte für eine Umsetzung oder ein Zeitplan fehlen jedoch.

    Weitere Themen:

    • Forums für Anwenderprobleme mit Arzneimittel-/Verordnungssoftware und FAQs
    • Informations-/Positionspapier zum Thema Arzneimittel-Software und Digitalisierung des Medikationsprozesses mit Darstellung von Vor-und Nachteilen verfügbarer Softwaresysteme.
    • Entwurf von Qualitätskriterien für Arzneimittel-Datenbanken bzw. Software
    • Spezifikation von Datensätzen für Arzneimittel mit besonderem Interesse.
       

    GMDS-Webkonferenz: Politischer Abend „E-Rezept für PatientInnen“ am 17. 12. 2020

    Im Rahmen des Politischen Abends der GMDS hat sich die AG AIS mit einem Vortrag zum Thema „Nutzen des e-Rezepts für PatientInnen“ (Dr. K. Boldt) beteiligt. Darin wurde der Datenumfang des e-Rezepts dargestellt und die Funktion des e-Rezepts im Medikationsprozess erläutert.  Es wurde herausgearbeitet, dass viele Patientenwünsche an das e-Rezept noch nicht erfüllt werden können. Dies betrifft insbesondere die schnelle Verfügbarkeit von Informationen über die Medikation, bei der das e-Rezept nur ein Auszug darstellt. Diese ließe sich aber perspektivisch in Kombination mit eMedikationsplan (eMP)  und ePatientenakte (ePA) realisieren (s.a. unter e-Rezept).

    Anmerkungen der AG AIS zur Euopean Strategy 2020 vom 09.10.2020
    Die AG AIS hat sich im Rahmen des Besuchs des GMDS-Präsidenten beim „FEAM European Biomedical Policy Forum“ mit einem Positionspapier zur European Strategy 2020 geäußert.

  • AKTIVITÄTEN IM JAHR 2021
  • AKTIVITÄTEN IM JAHR 2018

    AKTIVITÄTEN IM JAHR 2018

    Tätigkeit vom 1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2018

    Im Zeitraum vom Januar 2018 bis Dezember 2018 konnte die AG AIS der GMDS über ihre personelle Mitarbeit (Aly, Boldt) in der Arbeitsgruppe zum bundeseinheitlichen Medikationsplan nach §31a SGB-V auf eine schrittweise Harmonisierung der Inhalte von Arzneimitteldatenbanken im Hinblick auf Verbesserung der Qualität von Informationssystemen für Arzneimittel hin arbeiten.  

    Über eine Vernetzung von Nutzern, Analysten, Herstellern hinsichtlich der Erfahrungen und Probleme mit Arzneimittelinformationssystemen in den Primärsystemen konnten erste Lösungsvorschläge zur Verbesserung von Arzneimittelinformationssystem (z.B. Standards, Methodik) skizziert werden.

    Zukünftige Themen der AG werden sein

    • maschinenlesbare „elektronische Fachinformationen“ (Positionspapier)
    • Weiterbildungsmöglichkeiten für Ärzte und Apotheker im Bereich Digitalisierung (Positionspapier)
    • Schaffung eines Forums für Anwenderprobleme mit Arzneimittel-/Verordnungssoftware
    • Beschreibung von Mindestanforderungen an Arzneimittel/Verordnungssoftware (AMTS-Prüfmodule)